Test: Kalenji Trail Windjacke

Als ich das Trailmagazin im April aufschlug und mir den Windjackentest durchgelesen habe stellte ich deutlich fest sich mein Puls langsam aber sicher meiner HFmax  annäherte. Entgegen der naheliegenden Vermutung, dass ich nicht nur unter dem Laufen  Podcasts aufzeichne sondern auch einschlägige Literatur konsumieren täuscht sich. Ich lag gemütlich in der Badewanne und der Anstieg meines Ruhepuls lag daran dass man unprofessionell gearbeitet hat. Der Test des Magazins teste alle möglichen Marken in verschiedenen Preiskategorien. Heraus stach ein Produkt aus der Kollektion des französischen Sportdiscounters Decathlon. Ins Auge fiel mir dieser besondere Test nicht wegen dem positiven Resultat, denn die Jacke war eher schlecht weggekommen, sondern wegen dem sehr kurzen Text. Wo andere Jacken eine prallgefüllte Spalte verdient hatten stand bei der Kalenji sinngemäß: " Kost nix, Kann nix und sowieso Kinderarbeit 1!!1elf!!". Darauf hin hab ich direkt mal Decathlon kontaktiert. 


Als Antwort bekam ich einen ellenlangen Disclaimer über die strengen Fertigungsrichtlinien und die klare Position gegen Kinderarbeit. Eine vorgefertigte Pressemitteilung, aber ein klares Standing. Was will man mehr erwarten? Ich habe eine Antwort bekommen!

Sieht also schwer danach aus, als würde hier nicht mehr scheiße mit den Mitarbeitern, Zulieferern und Lohnsklaven passieren als bei anderen Sportartikelherstellern. Die Welt ist nun mal schlecht und wenn man reine Fairtrade-Klamotten will, so muss man dann für ein Laufoutfit schon mal mehrere hundert Euro hinblättern und ganz ehrlich, dass kann sich kaum einer leisten. Löblich wer es trotzdem tut. Doch zurück zur Jacke. Nachdem ich von Decathlon diese erfreuliche Nachricht erhalten habe, habe ich auch direkt geordert, denn was zum überstecken bräuchte ich eigentlich schon lange. Mein einziges langärmliges Laufoberteil ist der olle, blaue Brooks-Hoodie, den ich vor drei Jahren beim Hoodienstag mal gewonnen habe. Zu meinem Glück war auch noch Sale und ich konnte die Jacke für einen grandiosen Preis von 19,90 € erwerben. Verrückt. Ich war wirklich gespannt was die konnte. Und hätte sie nichts gekonnt wäre ich jetzt auch nicht super enttäuscht gewesen. Ich ging mit niedrigen Erwartungen rein. Ach eigentlich wollte ich nur mal sehen wie objektiv so eine Redaktion beim Trailmagazin wirklich ist.

So viel sei verraten, sie ist es nicht. Gar nicht. Was habe ich also erhalten? Zwei Tage nach Bestellung lag mein Päckchen in der Post und ich natürlich gleich mal angezogen und raus auf den Trail. Fühlt sich gut an. Riecht nicht nach Plastik. Hält Wind und etwas Kälte ab. Funktionalität einer Windjacke zu 100% erfüllt. Doch nun kommt der Hammer: DAS DING KANN MEHR! Auf dem Bild könnt ihr es schon sehen, wenn man die Jacke über die Tasche umkrempelt bekommt man ein mit einem Reißverschluss versehenes Paket mit Handschlaufe. Ist es beim Laufen zu warm, oder warm geworden, einfach runter damit und wie eine Handheld-Flasche auf die Hand. Abgefahren! Gutes Design, kompaktes Packmass und Funktionen. Ich war wirklich begeistert, vom ersten Moment an. Die Reißverschlusstasche ist, wenn man die Jacke am Körper trägt groß genug ein Handy zu verstauen, allerdings fliegt dass dann schon ziemlich umher, jedoch lässt es sich wenn man die zusammengefaltete Jacke in der Hand hält super zwischen Handfläche und Jacke klemmen. Hab ich ein paar mal so gemacht und war immer zufrieden.

Seit dem sind einige Monate ins Land gegangen und ich habe die Jacke ja auch ausführlich im Podcast besprochen. Sie ist zu einem treuen Begleiter geworden. Wenn ich sie nicht an hab beim Laufen liegt sie im Rucksack oder der Laufweste. Gerade in den Abendstunden ein Retter in der der Not, vor dem grausamen Erfrieren im Wald. Aber auch vor dem ein oder anderen Schauer hat sie mich bewahrt, der völlig unerwartet aufgezogen ist. Bis 10 Grad hält sie einen als Toplayer über einem normalen Laufshirt angenehm warm. Danach verlässt man die Komfortzone. Ich hatte die Jacke sowohl beim Zugspitzultratrail dabei, hier hatte ich sie als ich durchgeschwitzt gegen 19 Uhr in die VP9 ging und mich kurz hinsetzte angezogen und bin so nicht ausgekühlt. Beim Obermainmarathon hatte ich sie im Start und auf den ersten 3 km an. Das es an diesem Tag noch heiß werden wurde war klar. So war einkalkuliert, dass ich sie ausziehen konnte. Beim Marathon hat man eben keinen Rucksack zum Verstauen, aber durch die praktische Aufbewahrungsfunktion war es absolut kein Stress die Jacke zu tragen bis ich meine 1-Frau-Begleitcrew traf.

Zum Abschluss noch ein paar harte Fakten. In Größe L wiegt die Jacke, laut Küchenwage 106 Gramm. Und ist in zwei Farben im Decathlon-Onlineshop oder in der Filiale erhältlich. Für meinen Geschmack fällt die Jacke eher klein aus. Ich bin 183cm groß und wiege um die 80kg und passe genau in L. Normalerweise trage ich M. Also lieber mal eine Nummer größer bestellen. Die Jacke ist leicht tailliert, weswegen die Jacke auch für Frauen gut funktionieren müsste, außer man ist ein Busenwunder, aber dann ist das ja bekanntlich eher schwierig. Die Bündchen sind nicht super elastisch, so dass man die Laufuhr etwas durchfriemeln muss, dafür bleiben die Ärmel da wo man sie hinschiebt.

Für mich ist die Jacke ein klarer Gewinn und für den Preis unschlagbar. Ich bin mir sicher dass da einige Produkte aus dem höheren Preissegment nicht mithalten können.

 

Ich gebe der Kalenji Windjacke aus dem Hause Decathlon 5 von 5 Goaslschnoalzer!

 

Mir ist wichtig euch noch mitzuteilen, dass ich von diesem Produkt überzeugt bin und weder einen Testartikel noch sonstige Vergütung von Decathlon oder einer Marketingagentur bekommen habe. Dafür hat es auch viel zu lange gedauert, den Artikel mal zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen wenn ihr eure Erfahrungen mit der Jacke mit mir teilen würdet und diese unter den Blog kommentiert.

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